Uhlandschule Stuttgart

Plusenergie macht Schule

Langgestrecktes Gebäude, nur teilweise im Bild mit vielen Glaselementen und rötlichen Fassadenelementen
Langgestrecktes Gebäude, schräg fotographiert, mit vielen Glaselementen und grauen Fassadenelementen

Uhlandschule Stuttgart

Das Projekt
Das Hauptgebäude der Stuttgarter Uhlandschule wurde 1954 errichtet. Seitdem wurden nur die nötigsten Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten durchgeführt. Entsprechend verfügte die Schule über ein- und zweifachverglaste Fenster, hatte viele Wärmebrücken, Undichtigkeiten und so gut wie keine Wärmedämmung. All dies führte zu einem hohen Energieverbrauch und mangelndem Komfort. Die Stadt Stuttgart entschloss sich dazu, die energetische Sanierung von 2013 bis 2017 auf höchstem Niveau durchzuführen und erhoffte sich dadurch neue Erkenntnisse für andere Schulgebäude. Mit Unterstützung der Forschungsinitiative EnOB, dem Fraunhofer Institut für Bauphysik und Industriepartnern sollte die Uhlandschule zur Plusenergieschule werden.

Maßnahmen
Die Experten haben die Herausforderungen und Ansatzpunkte im Detail analysiert und passgenaue Lösungen erarbeitet, die Industriepartner konnten zahlreiche innovative Baustoffe und Komponenten erstmalig einsetzen und kombinieren. So wurden an sämtlichen erdnahen Böden, im Dach und teilweise an der Außenfassade für die Wärmedämmung Vakuumisolationspaneele verwendet. Die neuen Fenster sind aus entfärbtem Floatglas und an den Südfassaden kommen außenliegende Jalousien mit Tageslichtlenkung zum Einsatz. Für die Innenbeleuchtung wurden hocheffiziente LED-Leuchten installiert. In der Fassade sind Zuluftöffnungen vorgesehen. Das Lüftungssystem besteht aus dezentralen Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung. Neben der hocheffizienten Bau- und Anlagentechnik ist das Gebäude zudem mit energiesparenden IT- und Servicegeräten ausgestattet. Eine Gebäudeleittechnik sorgt für die optimale Regelung der eingesetzten Technik.

Ergebnisse
Die Herausforderung, ein über 60 Jahre altes Schulgebäude in eine Plusenergieschule umzuwandeln, war groß. In den Jahren 2017 und 2018 wurden die neuen Systeme überwacht, um die Energiebilanz zu messen und gegebenenfalls zu optimieren. Auch die Zufriedenheit von Schülern, Lehrern und dem Hausmeister wurden evaluiert.

Die ausgewerteten Daten zeigen: Das Ziel wurde erreicht. Der gesamte Energiebedarf der Schule wird bilanziell aus erneuerbaren Energiequellen vor Ort gedeckt. Über die Dauer eines ganzen Jahres gerechnet gibt es sogar einen geringen Überschuss von 20.000 Kilowattstunden. Damit können fünf Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden.