Kernsanierung zum KfW Denkmal

Von Fast Food zu energetischem Wohn-Genuss

Dachboden, bei dem Holz-dachschrägen an den Seiten, alte Holzständerelemente und grauer Boden sichtbar sind
Dachbodenraum, in dem die Holzbalken-Ständer gestrichen noch sichtbar sind; rechts ein Bett, Wände weiß gestrichen.

Kernsanierung zum KfW Denkmal

Das Projekt
Als das Fachwerkhaus aus dem Jahr 1730 rund 250 Jahre später unter Denkmalschutz gestellt wurde, war es komplett von einem Schnellimbiss belegt. Im Erdgeschoss befand sich das Restaurant, im Gewölbekeller ein Tiefkühlraum, im ersten Obergeschoss die Vorbereitungsküche und die Toiletten, im zweiten Obergeschoss die Personalräume und im Dachgeschoss das Lager.
Ein Lastenaufzug verband die Geschosse. Nach dem Eigentümerwechsel stellte sich heraus, dass die Statik des Gebäudes gefährdet war und dass für die geplante Umnutzung in ein Wohn- und Geschäftshaus eine umfassende Sanierung nötig war.

Maßnahmen
2016 wurde zunächst Statik des Gebäudes gesichert, ein Stahlträger im Erdgeschoss eingebaut und der Dachstuhl renoviert. Morsche Balken des historischen Fachwerks wurden teils ersetzt – unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes. Die Aufteilung des Gebäudes veränderte sich durch den Umbau: Das Restaurant blieb bestehen, wurde aber auf das Erdgeschoss und den Gewölbekeller reduziert. Die oberen Stockwerke wurden zu drei Wohnungen umgestaltet. Die alten Fenster wurden durch denkmalgerechte Holzfenster ersetzt, die Fassade innen mit Dämmputz versehen und das Dach mit Mineralwolle gedämmt. So wurden die historischen, handgeschöpften Ziegel auf dem Dach erhalten. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung reduziert die Lüftungswärmeverluste. In den Wohnräumen sorgen eine Fußbodenheizung und im Erdgeschoss eine Deckenstrahlplatte für Wärme. Ein mit Gas betriebenes Blockheizkraftwerk im Keller liefert Strom und Wärme auch für das Nachbargebäude. Reicht die erzeugte Wärme des BHKWs nicht aus, kann eine Gasheizung im Nachbargebäude zugeschaltet werden.

Ergebnisse
Durch die verbesserte Statik bleibt das Fachwerkhaus noch weitere Jahrhunderte nutzbar und ist dank der denkmalgerechten energetischen Sanierung bestens auf die Zukunft vorbereitet. Durch die Sanierung hat sich der Energiebedarf um rund 40 % reduziert.