Denkmalgeschütztes „Minimal-Energie-Haus“

Wohnen und Arbeiten mit minimalem Energieaufwand

Großaufnahme eines Mehrfamilienwohnhauses mit verblasst-gelber Fassade. Über den Fenstern und unter der Dachrinne gemalte Ausschmückungen. Drei Gauben im Dach
Großaufnahme eines Mehrfamilienwohnhauses mit lachsorangener Fassade. Über den Fenstern und unter der Dachrinne frisch gemalte Ausschmückungen. Drei Gauben im Dach

Denkmalgeschütztes „Minimal-Energie-Haus“

Das Projekt
Im Jahr 2000 erfüllten sich Christine Ostermayer und Wolfgang Helmle ihren Traum vom städtischen Wohnen und Arbeiten: Sie erwarben ein denkmalgeschütztes Haus mitten in Ellwangen mit idealen Voraussetzungen: kurze Fußwege zum Einkaufen, zur Schule, zum Ausgehen, zugleich ein Naturschutzgebiet vor der Haustür – und dazu ausreichend Platz fürs eigene Architektenbüro. Es gab aber eine große Herausforderung: Die dringend nötige energetische Sanierung des 1753 erbauten Hauses musste mit dem Denkmalschutz in Einklang gebracht werden. „Als Architekt und Energieberater sah ich es als meine Pflicht an, die Belange des Denkmalschutzes voll zu erfüllen und zugleich den Energieverbrauch deutlich unter Neubauniveau zu senken“, unterstreicht Wolfgang Helmle.

Maßnahmen
Die gründliche Bestandsanalyse und Planung bildeten die Grundlage: Eine thermographische Untersuchung machte thermische Lecks und Wärmebrücken sichtbar. Ein Blower-Door-Test zeigte die undichten Stellen in der Gebäudehülle. Die Messergebnisse flossen in das Energiekonzept und die Sanierung ein. Soweit möglich verwendeten Ostermayer und Helmle natürliche Baustoffe, für die Außenwände und das Dach z.B. eine Zellulose-Dämmung. Straßenseitig kam nur eine Innendämmung in Frage, um das denkmalgeschützte Reihenbebauungsbild zu erhalten. Die Rückseite hingegen erhielt ein frisches Gesicht: Eine große Glasfront gibt den Blick aus der Küche über die Terrasse in den Garten frei und sorgt für viel Licht im Inneren. Auch die Gebäudetechnik wurde umfassend erneuert: Ein Gas-Brennwertgerät sorgt für Heizwärme und Warmwasser und wird dabei von Solarthermie auf dem Dach unterstützt. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung minimiert die Wärmeverluste.

Ergebnisse
Durch die Sanierung ist ein energetisch hochwertiges Gebäude entstanden. Es ermöglicht modernes Wohnen in der Stadt, Arbeit und Familienleben unter einem Dach.
Das umfassende Sanierungskonzept ist von der Architektenkammer Baden-Württemberg für beispielhaftes Bauen ausgezeichnet worden. Aber das wichtigste: Die fünfköpfige Familie Ostermayer-Helmle ist mit der Sanierung sehr zufrieden. „Dank der hervorragenden Planung und Bauleitung wurden alle Arbeiten in nur neun Wochen abgeschlossen. Den Familien- und Arbeitsalltag konnten wir in dieser Zeit gut um die Baustelle herum organisieren“, erinnert sich Wolfgang Helmle. Heute benötigt die Familie rund 80 % weniger Heizenergie. Die kurzen Wege sparen zudem viel Zeit, Stress und Energie.